Durch smarte Garagentoröffner zum nachrüsten oder smarte Torantriebe, kannst du dein Garagentor über App, Sprachbefehl, Geofencing oder dein Handy steuern. Aber welche Variante ist die richtige für dich?
Egal ob Smart Home Einsteiger oder Profi, hier zeige ich dir kurz die Möglichkeiten, um aus deinem langweiligen Tor ein smartes Garagentor zu machen!
- Welche Varianten gibt es, um ein Garagentor mit Smart Home zu steuern
- Wissenswertes über Sicherheit
- Fazit – Die beste Möglichkeit für’s smarte Garagentor
Welche Möglichkeiten um ein Garagentor smart zu machen gibt es?
Im Gruden genommen gibt es 2:
Ich sehe hier übrigens davon ab, Garagentore mit Funk Fernbedienungen als smart zu bezeichnen. Die gabs schon 1960 😉
smarte Garagentoröffner zum nachrüsten
Falls du bereits einen elektrischen Torantrieb in deiner Garage hast, ist das definitiv die beste Option. Du baust lediglich ein Gerät zum Nachrüsten ein, das i.d.R. sehr einfach anzuschließen ist. Anschließend kannst du, abhängig vom gewählten Modell, dein Garagentor über dein Smartphone, Apple HomeKit, Sprachassistenten wie Siri, Alexa, Google Home oder Standortbezogen steuern (Geofencing).
Wie funktionieren smart Home Garagentoröffner zum nachrüsten?
Eigentlich ganz einfach. Die Geräte haben meistens ein Kabel, welches einen Taster simuliert. Das bedeutet, diese beiden Adern werden in den Taster-Anschluss deines Torantriebes gesteckt und schließen, wenn du ein das Gerät steuerst, den Kontakt. Dadurch fährt dein Tor rauf, bzw. herunter, genau wie du es normalerweise mit einem Taster schalten würdest.
Bei einigen Modellen gibt es außerdem einen zusätzlichen Magnetkontakt, der wenn die Magnete übereinander liegen erkennt, dass das Tor geschlossen ist.
Die besten WLAN Garagentoröffner
Erstmal 2 Wichtige Hinweise.
Die meisten smart Home Toröffner sind nicht für den Feuchtraum / Außenbereich geeignet, oder gegen Staub geschützt. Von daher müssen diese in einen entsprechenden Kasten eingebaut werden.
Meross smart WLAN Garagentoröffner
Die in meinen Augen beste Lösung ist der Meross Garagentoröffner mit Apple HomeKit.
Warum? Ganz einfach, hier ist alles dabei:
- Steuerung über HomeKit, Siri, Alexa, Google Home und die Meross Smartphone App
- Magnete zur Zustandserkennung (offen / geschlossen)
- Einfache Installation
- Tolle Preisleistung
Mehr gibt’s eigentlich nichts zu sagen, ich hatte echt nichts zu meckern. Allerdings benötigst du WLAN-Empfang in deiner Garage, sonst geht da nix 😉
Weitere Informationen zur Montage und Einrichtung kannst du auch in meinem Test des Meross Garagenoröffner mit Apple HomeKit nachlesen.
DIY Lösung mit Shelly
Über den Shelly 1 kannst du ganz einfach deinen Garagentor steuern, indem du die beiden Potentialfreien Kontakte mit dem Taster-Anschluss deines Antriebs verbindest.
Somit kannst du die Funktion des Tasters simulieren und dein Tor rauf- oder runterfahren. Betreiben kannst du den Shelly wahlweise über 12V DC-, 110-230V AC- oder 24-60V DC Spannung. Die Steuerung erfolgt ebenfalls über 2,4 GHz WLAN und zur Zustandserkennung müsstest du auf den Door-Window Kontakt von Shelly zurückgreifen.
Steuerung über Alexa, Google Home und die Shelly App auf deinem Smartphone ist kein Problem, Apple HomeKit und damit Siri gibt’s nur über die Homebridge. Es geht also prinzipiell das gleiche wie beim Meross Garagentoröffner, aber es ist nicht so komfortabel und erfordert mehr Konfigurationsaufwand & Rumgebastel 😉
Falls dein Tor-Antrieb jeweils eigene Kontakte zum öffnen und schließen hat, kannst du auch den Shelly Dimmer benutzen und dann wie bei einer smarten Rollladen-Steuerung anschließen.
Homematic IP Garagentortaster
Falls du bereits ein bestehendes Homematic Smart Home System hast, kannst du auch deinen Taster gegen den smarten Garagentortaster austauschen.
Dieser ersetzt herkömmliche Garagentortaster durch eine intelligent gesteuerte Lösung und kann wahlweise mit Batterien, über ein Steckernetzteil oder den Garagentorantrieb mit Strom versorgt werden. Du benötigst zwar keine WLAN-Empfang, aber die Reichweite des Signals der CCU2 oder CCU3 Zentrale von Homematic muss natürlich zum Garagentortaster reichen (BidCos).
Steuerung geht über Alexa, Google Home (kostenpflichtig mit CCU Zentrale, Access Point Kompatibilität soll bald folgen), das Homematic Homebridge Plugin macht HomeKit möglich. Außerdem kannst du z.B. in Kombination mit Wetterdaten Programme erstellen, die das Garagentor bei Sturm oder Regen schließen. Solche Szenarien sind (über Umwege) in fast allen Systemen möglich 😉
smarten elektrischen Tor-Antriebe
Es gibt auch noch die direkte Variante, also ein Elektrischer Garagentorantrieb mit smarten Komponenten, die dann die Steuerung aus der Ferne ermöglichen.
Falls du noch kein elektrisches Tor hast, könnte sich der Einbau eines solchen Gerätes lohnen. Du musst natürlich auf die Zulässige Größe des Tores, die Zugkraft in Newton (N), die Maximalbreite & Maximalhöhe des Tores und einige andere Faktoren achten. Eine Lichtschranke ist ebenfalls zu empfehlen, am besten genau belesen und beraten lassen.
Tore und Antriebe für Garagentore müssen sicher sein und sollten vom Fachmann eingebaut und kalibriert werden, vor allem wenn Kinder oder Tiere im Haus sind!
Hörmann SupraMatic E Serie 4
Der SupraMatic E Serie 4 von Hörmann gehört mit zu den smarten Torantrieben, die dein Smartphone zum Handsender für den Antrieb machen.
Nach einer initialen Einrichtung in der BlueSecur App auf deinem Smartphone kannst du über Bluetooth das Licht am Motor steuern, eine Teilöffnung veranlassen und natürlich das Tor öffnen und herunterfahren. Bei älteren Modell lässt sich übrigens der externe Empfänger nachrüsten.
Der Hersteller setzt hierbei auf den Funkstandard Bluetooth und 868-MHz-BiSecue für den Funkempfänger. Dieser Standard gehört laut Herstellerangaben “derzeit zu einem der sichersten Funkstandards auf dem Markt”. Außerdem gibt es den Hörmann homee Brain Cube als Zentrale, über die dann unter anderem Automationen, Sprachsteuerung, Astrofunktionen und Zeitfunktionen möglich sind.
Smart Drive Premium von Schellenberg
Shellenberg hat mit dem Premium Modellen der Smart Drive Serie auch Smart Home kompatible Garagentorantrieb im Angebot.
Hier setzt man, genau wie bei Hörmann, auf eine Bidirektionale 868 MHz Funkverbindung. Zur Steuerung über das Handy benötigt man entweder den Schellenberg Universal Smartphone Garagentoröffner Handsender oder das separat erhältliche Smart Home System von Smart Friends oder Schellenberg.
Mit dem Smart Fiends System sind dann auch Abläufe, Automationen und Kombination mit anderen Smart Home Produkten möglich. Alexa und Google Home sind mit an Board, Apple HomeKit gibt es aktuell nicht.
Wie siehts mit der Sicherheit aus?
Ich würde hier gerne mit einem Zitat anfangen:
Eine elektrische Steuerung für das heimische Garagentor ist nicht nur praktisch, sondern erhöht sogar die Sicherheit. Denn sofern es sich dabei um eine smarte Garagentorsteuerung handelt, können Bewohner die Garage sogar noch abschließen, wenn sie bereits unterwegs sind.
https://www.homeandsmart.de/smarte-garagensteuerungen-vergleich
Währen das zwar grundsätzlich richtig ist, ist das nur die halbe Wahrheit. Denn jedes System, dass von außen gesteuert werden kann, ist angreifbar. Das bedeutet also, mit genug krimineller Energie kann vermutlich jedes Smart Home System gehackt werden.
Aber es geht ja noch weiter. Wenn du Sprachassistenten benutzt und die Einbrecher in den Raum Brüllen: “Alexa, öffne das Garagentor” dann ist das dein Problem! Denn wie von mir immer gerne erwähnt, zahlen die meisten Versicherungen nicht, wenn keine “Aufbruchsspur” zu finden ist. Viele bieten inzwischen Zusatzversicherungen für Smart Home an.
Deshalb lassen sich auch bei den meisten Systemen sicherheitsrelevante Geräte wie Tore und Türen nicht “einfach so” über Sprachassistenten steuern. Erst nach PIN-Eingabe auf Smartphone (Siri & Google Home) oder nach genereller Aktivierung der Funktion (Alexa) ist das überhaupt möglich. Der Meross Garagentoröffner wird z.B. als solcher erkannt. Aber bei DIY-Lösungen, wenn das Tor als “normaler” Schalter eingerichtet wird, ist das natürlich nicht der Fall.
Und ja, das Tor von unterwegs schließen zu können, erhöht die Sicherheit. Aber, was ist denn wenn noch etwas unter dem Tor steht? Dann schließt man das Tor und zerkratzt sich das Auto oder bekommt ohne entsprechenden Kontakt gar nicht mit, ob es wirklich geschlossen ist.
Um das mal zusammenzufassen: Alte Garagentore mit Fernbedienung sind meistens unsicherer, als smarte WLAN Garagentore mit App Steuerung. Aber smarte Garagentore erhöhen definitiv nicht pauschal die Sicherheit 😉
Fazit – Wie sollte man sein Garagentor smart machen?
Wenn es um das ermöglichen von smarten Funktionen des eigenen Tores geht, bin ich eher für die Lösung zum Nachrüsten. Hier kann man Namhafte Hersteller von Torantrieben und gute Insellösungen verbinden. Somit hat man meiner Meinung nach das beste von beiden.
Zum Beispiel könnte man sich den Torantrieb seiner Wahl von Premium-Herstellern kaufen. Der Antrieb an sich sollte einige Jahrzehnte funktionieren.
Wenn man dann smarte Garagentoröffner nachrüstet, kann man jederzeit das Gerät austauschen, wenn es mal wieder neue Funkstandards oder Assistenzsysteme gibt. Außerdem legt man sich so nicht auf einen Hersteller fest, dessen smart Home System sich ggf. nicht durchsetzen kann und irgendwann einfach abgekündigt wird 😀
Moin,
eine Frage – kann der usprüngliche Taster nach dem einbau des Meross Garagentoröffners trotzdem weiterhin genutzt werden?
Danke schon mal für eine Rückmeldung
Ich hab folgendes Szenario: die Garage steht auf meinen Grundstück und wir haben zusätzlich noch ein elektrisches Einfahrtstor, beide mit 1960ger Style Fernbedienung. Ich kann aber mit einer Fernbedienung beide Tore schalten.
Gibt es nicht eine Möglichkeit zum beispiel über Esp32, die Fernbedienung zu ‘drücken’ um die Tore zu bewegen? So müsste ich gar nicht die Steuerung oder elektrik meiner Tore anfassen… 🤔
Vielen Dank!