Der Markt ist aktuell mit smart Home Systemen, Marken, Herstellern und Geräten überflutet. Es ist unglaublich schwer den Überblick zu behalten, wer was herstellt und was untereinander kompatibel ist. Deshalb möchte ich hier in diesem Artikel eine bestmögliche Übersicht über den Smart Home Markt bieten, damit du deine Entscheidung auf der Grundlage von Fakten und nicht von Marketing, fällen kannst.
Was ist ein smart Home System?
Hinter diesem Begriff verbirgt sich viel mehr als steuerbare Steckdosen, Glühbirnen oder Lichtschalter. Smart Home ist der Überbegriff für die Automatisierung des eigenen Zuhauses und der Vernetzung von Geräten.
Als Smart Home System bezeichnet man verschiedene Öko-Systeme von Herstellern, innerhalb derer die Geräte kompatibel sind, gut zusammenarbeiten, und meistens über dieselbe Zentrale (Hub) vernetzt und eingerichtet werden. Meistens lassen diese aus der Ferne steuern und ermöglichen so einen erheblichen Komfortzuwachs.
Der Vergleich dieser Systeme biete sich vorwiegend beim Einstieg in smart Home oder vor großen Projekten an, da man ja nicht 5 Zentralen und 6 verschiedene Hersteller einsetzten will. Es kommt ja auf das Zusammenspiel der Komponenten an, und das funktioniert am besten, wenn man möglichst einen Hersteller benutzt.
Sind Apple HomeKit und Google Home auch Smart-Home-Systeme?
Aus meiner Sicht, ein ganz klares nein, Apple HomeKit und Google Home (auch Alexa) sind Assistenz-Systeme, die auf dem jeweiligen Sprachassistenten, Siri von Apple oder dem Google Assistant, basieren. Es werden aber keine steuerbaren Geräte direkt von Google Home oder Apple HomeKit angeboten.
Allerdings bieten beide weitreichende Automatisierungs– und Steuerungsmöglichkeiten, sodass du sie als herstellerunabhängige Zentrale einsetzen kannst. Zum einen über die entsprechende App und natürlich auch über die jeweiligen smarten Lautsprecher HomePod (Siri) oder Google Nest. Du bist also nicht auf die Möglichkeiten des jeweiligen Smart Home Systems angewiesen und kannst kompatible Geräte verschiedener Hersteller zentral steuern.
Du solltest definitiv darauf achten, dass die Geräte entweder mit Apple HomeKit ODER mit Google Home kompatibel sind. Je nachdem, welches du bevorzugst.
Denn es wird vermutlich darauf hinauslaufen, dass du über diese Assistenz-Systeme Automationen einrichtest und die Steuerung der einzelnen Geräte überwiegend über deine smarten Lautsprecher erledigten wirst.
Hier gibt es einen Artikel, indem alle Sprachassistenten und deren Möglichkeiten vorgestellt und verglichen werden!
Welche smart Home Systeme gibt es?
Ich werde versuchen, so gut und prägnant wie es eben geht, die Eigenschaften jedes Systems und was es von den anderen unterscheidet, zu beschreiben. Ich werde also nicht zu immer schreiben, dass es z. B. Lichtschalter gibt, denn die gibt’s ja meistens. Das ist einfach der Lesbarkeit und dem Versuch geschuldet, einen möglichst guten Überblick zu geben und nicht zu jedem System einen Roman zu schreiben 😉
Ich hoffe dir gefällt meine Übersicht der Hersteller von Smart Home Systemen, jetzt geht’s los:
Shelly
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit Homebridge | |
Funkprotokoll | WLAN 2,4 GHz |
Benötigt Zentrale | Nein |
Ein von mir gerne empfohlenes System ist Shelly von Allterco Robotics. Anfangs als System für Bastler bekannt, ist es inzwischen sehr nutzerfreundlich geworden und dabei preiswert geblieben. Die Geräte richten sich mehr an Unterputz-Installation und Umbau-Projekte. Es gibt aber auch Plug-N-Play Geräte wie den Shelly Plug S, der einfach eingesteckt und benutzt werden kann.
Die Einrichtung der Geräte ist über die für iOS und Android erhältliche Shelly Cloud App sehr einfach. Hier lassen sich auch Szenen und Abläufe erstellen. Angeboten werden alle wichtigen Geräte, lediglich Heizkörperthermostate fehlen.
Homematic
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit Homebridge | |
Funkprotokoll | BidCoS (868 MHz) |
Benötigt Zentrale | Ja |
Mit Homematic IP bietet der Hersteller eQ-3 ein System an, das alle Geräte umfasst, die Otto normal User benötigt. Inklusive Heizkröperthermostaten, Lichtschaltern, Steckdosen, Bewegungsmelder, Alarmanlagen und mehr.
Es gibt es 3 mögliche Hubs/Steuerungszentralen für das Homematic System. Die smart Home Zentrale CCU3, den Cloud AccessPoint und die alternative Open Source Zentrale RaspberryMatic. Generell richtet sich die CCU3 mehr an Profis, die eine etwas umständlichere Bedienung in Kauf nehmen, während der Access Point für “Normalos” gedacht ist. Außerdem kannst du den Cloud Access Point nur über eine App verwalten, die CCU3 über eine Web-Oberfläche.
Die Homematic IP Zentrale steuert die Geräte mithilfe der Server des Herstellers, während die Homematic Zentrale CCU3 die Steuerung komplett lokal vornimmt. Die CCU3 funktioniert also auch ohne Internet und ist zudem mit klassischen Homematic smart Home Geräten (ohne IP) kompatibel, im Gegensatz zum Cloud Access Point.
Übrigens, warum die Trennung zwischen Homematic und Homematic IP Geräten gemacht wurde, ist mir nicht begreiflich. Ich finde es echt verwirrend 😉
Ich selber habe ebenfalls Homematic (ohne IP) und bin zufrieden. Aber ich finde die Geräte inzwischen ziemlich teuer, das meiste kann Shelly besser & günstiger ;). Außerdem ärgert es mich immer noch, dass die Steuerung der CCU3 Geräte über Alexa und Google Home nur gegen monatliche Kosten (CloudMatic) möglich ist.
Bosch
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit | |
Funkprotokoll | ZigBee |
Benötigt Zentrale | Ja |
Das Bosch smart Home System ist ähnlich umfassend wie Homematic. Über Schalter, Steckdosen, Unterputz-Geräten bis hin zu smarten Kameras, Rauchmeldern und Thermostaten, hier ist alles mit dabei.
Techstage.de meint dazu: “Die Stärken liegen klar in der extrem einfachen Einrichtung und Konfiguration. Beim Test ist uns das System außerdem als sehr zuverlässig aufgefallen.”
Ich würde aktuell das Bosch System Homematic vorziehen. Auch wenn die Preise ähnlich sind, ist die Geräteauswahl noch etwas umfassender.
Elgato Eve
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit | |
Funkprotokoll | Bluetooth / WLAN |
Benötigt Zentrale | Nein |
Die Firma Eve ist vor allem HomeKit und Apple Nutzern ein Begriff. Denn hier werden Geräte hergestellt, die ausschließlich mit HomeKit kompatibel sind. Das bedeutet, Apple Nutzer sind im 7ten Himmel, aber Android, Windows Phone oder Nutzer anderer Betriebssysteme auf dem Handy gucken in die Röhre.
Dafür ist das Angebot auch hier riesig, von Sicherheits-Kameras über Heizkörperthermostate, smarte Steckdosen, Steckerleisten, LED-Strips bis hin zum Bewässerungscomputer Eve Aqua. Hier wird einiges geboten. Dadurch, dass die HomeKit Steuerung ausschließlich lokal läuft, kannst du auch beim Thema Datenschutz entspannen. Videos werden z. B. auf deiner eigenen iCloud gespeichert, 200 GB Plan Abonnement vorausgesetzt. Bei den meisten HomeKit kompatiblen Geräten ist außerdem keine Zentrale erforderlich, sodass du problemlos HomeKit Geräte anderer Hersteller benutzen und in Automationen integrieren kannst.
Auch lassen sich die Geräte nur über Siri, nicht über Alexa und Google Home steuern. Wenn du nur Apple Hardware einsetzt und Alexa als günstigen smart Home Lautsprecher einsetzten willst, ist es über Umwege zwar möglich, HomeKit Only Geräte (wie von Eve) über Alexa oder Google Home zu steuern… Aber für Android Nutzer keinesfalls zu empfehlen.
Wenn du also Apple-Nutzer bist, hör auf zu suchen. HomeKit Geräte wie die von Eve sind für dich (und für mich) zweifelsfrei die beste Wahl. Für Apple-Verweigerer kommt das nicht infrage.
Ikea Tradfri
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit | |
Funkprotokoll | ZigBee |
Benötigt Zentrale | Ja |
Auch der schwedische Möbelkonzern hat inzwischen smarte Geräte, wie LED Lampen, einer smarten Steckdose oder auch Einbauleuchten. Das ganze gibt es auch als smart Home Starter-Set und ist nebenbei bemerkt mit der Zentrale des Philips Hue System kompatibel.
Du brauchst also nicht das Ikea Tradfri Gateway als Zentrale Steuereinheit, wenn du bereits die Hue Bridge hast. Gesteuert werden die in der Zentrale eingerichteten Geräte wahlweise über Alexa von Amazon, Google Home, Apple HomeKit oder die Ikea Smartphone App.
Die Starter Kits sind nett und günstig. Ich vermute aber mal, dass das System vor allem daher in die meisten Häuser finden, weil sich beim nächsten Einkauf im Möbelhaus einfach da und wirklich günstig sind. Nicht, weil die Funktionen oder das Geräteangebot so atemberaubend ist 😉
Smart Life (Tuya)
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit | |
Funkprotokoll | WLAN 2,4 GHz |
Benötigt Zentrale | Nein |
Die weitverbreiteten Smart Life (Tuya) Geräte sind den wenigsten als solche bekannt. Tuya ist ein chinesischer Hersteller, der Platinen an Hersteller verkauft, die diese dann in ihre eigenen Geräte einbauen. Dadurch können die anderen Hersteller die Infrastruktur von Tuya nutzen und müssen sich nicht selbst darum kümmern.
Während die Geräte deshalb zwar günstig sind, bringen sie auch ein hohes Maß an Unsicherheit mit, was den Datenschutz und die Zuverlässigkeit angeht. Falls du dich fragst, wie du die Geräte nun erkennen sollst: Du kannst Smart Life Geräte meist daran erkennen, dass sie über die Smart Life App steuerbar ist.
Kurzum sind die Geräte von Tuya aufgrund der Unzuverlässigkeit und der Datenschutz-Thematik nicht zu empfehlen. Das ist meine Meinung, überzeuge mich gerne in den Kommentaren vom Gegenteil 😀
Magenta Smart Home
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit | |
Funkprotokolle | BidCOS / ZigBee / DECT ULE / WLAN / Bluetooth |
Benötigt Zentrale | Ja |
Auch die deutsche Telekom mischt inzwischen mit Magenta SmartHome (früher Telekom smart home) im Markt mit. Aber wie sieht das System des Telekommunikationsgiganten aus? Es baut auf der von der Telekom initiierten QIVICON Plattform auf. Mitglieder der Plattform sind Hersteller, die Ihre Geräte gut zusammenarbeiten lassen wollen. Also ein Konsortium aus verschiedenen Geräten, die trotz ihrer Unterschiede mit der Zentrale Telekom Home Base oder einem kompatiblen Telekom-Router gesteuert werden können.
Zugegeben, die Auswahl an Geräten ist scheinbar unendlich und grade, wenn du dich anfangs nicht festlegen willst, scheint es verlockend.
Aber es gibt auch Nachteile. Zuerst einmal musst du, um das gesamte Angebot an kompatiblen Geräten zu nutzen, die Pro-Version für eine monatliche Gebühr 4,82 € abonnieren (Stand: 23.11.2020, alle Angaben ohne Gewähr).
Haus.de meint dazu: Und selbst wenn man bereit ist, das Abo zu zahlen, profitieren nur Telekom-Kunden von Warnungen per SMS.
Ich würde lieber Google Home oder HomeKit als zentrales Steuerungssystem nutzen, bevor ich mich auf die Telekom festlege, deren Router bei mir oft genug gesponnen hat. Das heißt natürlich nicht, dass es bei der smart Home Zentrale genau so laufen muss, aber ich denke, du verstehst, was ich meine 😉
Thread IoT Funkstandard
Bevor jetzt kommt: “Moment, das ist kein System!“, muss ich dir sagen, das stimmt nicht ganz. Über Thread habe ich bereits einen ganzen Artikel geschrieben, den du hier lesen kannst.
In aller Kürze: Thread ist ein Smart Home Funk-Standard ähnlich wie Zigbee, aber das besondere ist Folgendes:
- Es ist für Ausfallsicherheit optimiert. Wenn Geräte im Mesh-Netzwerk ausfallen, übernimmt einfach ein anderes Gerät die Funktion (sofern vorhanden)
- Die gesamte Kommunikation zwischen Thread-Geräten ist unabhängig vom Hersteller.
- Aktuell gibt es nur den HomePod mini als “Zentrale”, also ein Geräte mit so genannter Border Router Funktion.
- Die Kommunikation erfolgt wie gesagt unabhängig vom Hersteller. Also egal ob dein Gerät mit Thread unterstützung von Eve oder von Google ist, der HomePod mini (oder jedes andere Gerät mit Border Router Funktion) kann als “Zentrale” agieren und die Geräte steuern.
- Auch untereinander können die Geräte über Thread unabhängig vom Hersteller kommunizieren.
Ich will jetzt nicht zu tief einsteigen, weitere Infos gibts wie gesagt hier.
Aber all diese Kriterien machen Thread aus meiner Sicht mehr zu einem System, in dem alle Geräte zusammenarbeiten, als “nur” zu einem neuen Netzwerkprotokoll für das Internet der Dinge. Die Vorteile sind zahlreich und Thread ist aus meiner Sicht die Zukunft des Smart Home, aber das Protokoll auch noch recht neu.
Wenn du nicht noch etwas warten kannst, würde ich empfehlen, Geräte zu kaufen, die Thread evtl. nachgeliefert bekommen. (Im Artikel gibt es eine Liste von Herstellern, die Mitglied in der Thread-Group sind und deren Geräte ggf. Thread-Unterstützung per Firmware-Update nachgeliefert bekommen.)
AVM Fritz!
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit | |
Funkprotokolle | DECT ULE |
Benötigt Zentrale | Ja |
Fritzbox Benutzer haben auch die Möglichkeit, ihren Router als Zentrale für Fritz! Dect smart Home Produkte zu verwenden. Die Auswahl an Geräten ist zwar nicht groß, aber dafür funktionieren diese aufgrund der guten Verbindungsqualität von DECT zuverlässig (auch durch wände hindurch). Es gibt smarte Led Birnen, Thermostate und Steckdosen für innen & außen, außerdem sind noch andere DECT Gerätehersteller kompatibel.
Vor allem zum Reinschnuppern echt interessant, oder wenn du eine Insel-Lösung für z. B. die Heizungssteuerung suchst, weil dein bevorzugtes System hier keine Lösungen anbietet.
Philips Hue
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit | |
Funkprotokolle | BidCOS / ZigBee / DECT ULE / WLAN / Bluetooth |
Benötigt Zentrale | Ja |
Das System kann primär durch die Einfachheit, den frühen Marktstart und die daher hohe Verbreitung punkten. Die Software der Hue Zentrale wurde über die Jahre hinweg Stück für Stück immer besser. Die Steuerung per App ist gut, über Amazon Alexa- und Google Assistant-Unterstützung ist auch die Sprachsteuerung problemlos möglich.
techtest.org meint zu Philips Hue: “95 % aller Nutzern würde ich, um ehrlich zu sein, Philips Hue empfehlen!”.
Aber da kann ich mich nicht anschließen. Jap, es ist machtvoll, ausgereift und sieht schön aus, ist aber meiner Meinung nach auch schön teuer. Ich gebe nicht gerne 80 € für einen 2-Meter LED Streifen aus 😀
Tado
Google Home | |
Amazon Alexa | |
Apple HomeKit | |
Funkprotokolle | BidCOS |
Benötigt Zentrale | Ja |
Wenn es um smartes Heizen oder smarte Heizkörper geht, fällt vielen zuerst Tado ein. Einfach ein Heizkörperthermostat oder Starter-Set kaufen. Schon hast du alle nötigen Geräte, um aus deinem Heizkörper eine smarte Heizung zu machen. Anschließend kannst du die gewünschte Temperatur über den Sprachassistenten deiner Wahl oder über die App einstellen.
Aber die einfache Bedienung kommt mit einem Haken. Du kannst du richtig smarten Features (Auto Assist Skill, der die Heizung in Abhängigkeit von der Entfernung der Bewohner steuert) nur nutzen, wenn du ein kostenpflichtiges Zusatzabo abschließet. Das muss natürlich jeder selber wissen, aber ich versuche immer, monatliche Kosten zu vermeiden 😉
KNX System
Beim KNX System handelt es sich um ein Bus-System zur Gebäudeautomation, welches sich als Standard durchgesetzt hat. Es ist ein kabelgebundenes System, welches vor allem bei Neubauten eingesetzt wird. Grundlegend werden Aktoren angeschlossen, die über die Bus-Leitung mit 29V Gleichstrom angeschlossen werden und Telegramme zur Steuerung der angeschlossenen Verbraucher erhalten.
Alle Kabel müssen natürlich separat verlegt werden, wodurch Mehrkosten auf einen zukommen. Aber auch wegen des erhöhten Platzbedarfs in Schaltschränken muss mit zusätzlichen Ausgaben gerechnet werden.
Weitere Informationen zu KNX findest du hier.
Welche Systeme habe ich hier nicht behandelt?
3 bekannte smart Home Lösungen: Homee, Innogy und Netatmo. Das liegt an ganz verschiedenen Gründen:
- Innogy smart Home ist mir unsympathisch, da hier pauschal monatliche Kosten nur für die Benutzung anfallen.
- Mit den Smarthome Lösungen von Netatmo konnte ich mich persönlich noch nicht beschäftigen.
- Homee ist mir persönlich einfach zu teuer, circa 130€ sind für die Basis fällig und weitere 100€ für jedes weitere Funkmodul. Ich kann zwar verstehen, warum man eine Zentrale statt mehreren bevorzugt… Aber ich benutze dafür einfach Home Assistant oder HomeKit und versuche, wann immer möglich, Systeme ohne Zentrale zu benutzen.
FAQ zu Smart Home Systemen
Wie sicher sind smart Home Systeme?
Herstellerunabhängigen Standards und ein gesichertes Funkprotokoll wie WLAN oder ZigBee oder Z-Wave, geben schon ein gewisses Maß an Sicherheit. Generell muss man aber sagen, dass natürlich jedes System, dass über das Internet gesteuert werden kann, angreifbar ist. Schlösser oder Türen smart zu machen, kann übrigens erhebliche Risiken mit sich bringen. Denn Versicherungen zahlen nicht, wenn keine Aufbruchs-Spur nachgewiesen werden kann!
Und welches ist nun das richtige smart Home System für mich?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, denn es kommt tatsächlich darauf an, welches zu dir passt. Je nach den Anforderungen an die Geräteauswahl, ob mit Zentrale oder ohne und die von dir gewünschten kompatiblen Sprachassistenten, kann die Wahl komplett anders ausfallen. Generell zu empfehlen ist Bosch Smart Home, Geräte von Eve für HomeKit Nutzer und Shelly für Technikaffine.
Welches smart Home System Neubau?
Eine sehr gute Frage. Falls man es gleich “richtig” machen will, ist vermutlich das Kabelgebundene Bus-System KNX die beste Wahl. Wenn du keine Steuer-Kabel verlegen willst, würde ich dir zu Shelly Raten. Hier kann man eigene Firmwares installieren und es wird auf Standards wie WLAN gesetzt wird, die es in 10 Jahren noch geben wird.
Wie ist denn dein smart Home System aufgebaut?
Mein Fazit zum Thema Smart Home Systeme würde ich gerne damit beantworten, wie ich mein eigenes System aufgebaut habe.
Ich benutze aktuell:
- Geräte vom Homematic, da ich damit angefangen habe (Autoren für Lichtsteuerung + Heizungsthermostate)
- Ikea Tradfri (2 Birnen)
- Shelly (1 Dimmer, 2x Shelly 1 zur Lichter-Steuerung, 1x Shelly 1 zur Tür-Steuerung)
- Meross Garagentoröffner + Glühbirne
- 1x Smart Life LED-Strip von Techkin
Jep, viele verschiedene Anbieter mischen bei mir mit. Aber, im Grunde genommen, ist mir das egal. Denn ich benutze wie zuvor besprochen HomeKit als mein zentrales Steuerung-System. Systeme, die HomeKit nicht direkt unterstützten, habe ich über Homebridge Plugins angebunden. Somit werden die 2 Zentralen (Ikea & Homematic) und insgesamt 5 verschiedene Hersteller alle gleich gesteuert und arbeiten nahtlos zusammen.
Sogar Alexa und Google Home habe ich über die Homebridge angebunden, damit alles über dasselbe “Gehirn” läuft. Geräte, die kein Homebridge Plugin benötigen, sind direkt mit Alexa und Google Home gekoppelt. HomeKit only Geräte, die sich nicht mit Alexa und Google Home koppeln lassen, sind über Szenen steuerbar (hier gibt’s die Anleitung).
Im Nachhinein würde ich übrigens kein Homematic mehr kaufen, sondern lieber möglichst viele Shelly & Thread Geräte einsetzen. Die sind einfach viel günstiger. Die offenen Standards sowie die Möglichkeit, eigene Firmwares auf Shellys zu flashen, stellen sicher, dass wenn der Hersteller pleitegeht, die Geräte noch funktionieren. Für alles andere, was Shelly nicht bietet, würde ich vermutlich zu Eve & Meross greifen, da hier auch kein Hub oder Zentrale benötigt wird. Bevorzugt immer Geräte, die auch Thread unterstützen, da das Protokoll einfach phantastisch, zukunftssicher und Herstellerunabhängig ist.
Update 2022
Aktuell schaue ich mir auch Home Assistant an und überlege, meine Homebridge durch HA abzulösen. Die Autoaktionsmöglichkeiten sind noch eine Ecke besser, und außerdem kann man die CCU durch RaspberryMatic-Add-on integrieren und HA außerdem als ZigBee Zentrale nutzen. Ziemlich gut 😉
Was meinst du dazu? Welches ist das beste Smart Home System und wie ist deins aufgebaut? Lass mir gerne ein Kommentar da!
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Ich/wir sind keine ‘Nerds’ – nicht despektierlich gemeint! – und wollten deshalb unbedingt ein möglichst einfaches und herstellerunabhängiges SmartHome-System: Anfang 2017 haben wir uns für www2.wibutler.com entschieden. Könntest du das auch vergleichen oder kennst du das (bisher noch) nicht?
Angenehme Vor-Weihnachtszeit
ReGina
Danke für den Tipp, Regina,
schaue ich mir bei Gelegenheit mal an 👍
Hi Simon,
danke für den Vergleich, gut gemacht.
Ich persönlich nutze ein KNX-System (da Neubau) in Kombination mit einigen Add-ons. Würde ich KNX wieder machen: Ja – aber. Weil: Man braucht einen Elektriker oder Integrator, der das 1. schon einmal gemacht hat und 2. auch die Anforderungen von Privatanwendern kennt. KNX im Objektbereich ist zwar technologisch identisch, hat aber ganz andere Use Cases. Die Auswahl der KNX-Hardware hat hier durchaus Unterschiede im Bereich der Programme und Funktionen, die z.B. eher industriell oder privat sinnvoll sind (ich hab halt z.B. leider keine Putzkolonne, die Nachts kommt und die eine spezielle Schaltung im Dimmaktor hierfür hat, könnte aber andere Dimmfunktionen gut brauchen, die es bei anderen Herstellern wiederum gibt).
KNX per se ist noch nicht wirklich smart. Ich hab meinen Bus über eine KNX-Bridge IP-fähig gemacht und so z.B. mit HomeKit von Apple gekoppelt. Die Bedienung über die HomeKit App ist einfach mit Abstand das Beste, da nativ, performant und intuitiv. Zusätzlich habe ich mit mit Node Red ein Dashboard gebaut, um alle möglichen Verläufe, Statusinfos und Zustände abzufragen. Hier ist KNX nämlich sehr schwach aufgestellt. Die ETS ist eine reine Entwicklungsumgebung. Irgend etwas im Tagesbetrieb auszuwerten ist darüber nicht vorgesehen.
Über Node Red lässt sich das KNX-System dann auch mit allen möglichen weiteren Smarthome Devices und Protokollstandards koppeln. So hat man eigentlich das Beste aus zwei Welten: Kabelgebundenes, stabiles System, das auch funktioniert, falls die eigene IT mal steht sowie flexible Erweiterungsmöglichkeiten um allen möglichen Schnickschnack, den der Rest der Familie eh nicht braucht … 😀
Hi Turner,
danke für deinen sehr witzig geschriebenen KNX Erfahrungsbericht beim Neubau. Das hilft bestimmt dem ein oder anderen, vor allem mit Putzkolonne 😉
Interessant zu lesen, dass du auch HomeKit benutzt. Hätte gedacht, dass da manche KNX-Hersteller vielleicht was Besseres, eigenes in Petto hätten.
Ich denke beim Neubau würde ich auch auf KNX-System setzen, aus den gleichen Gründen, die du genannt hast. Wobei für mich Shelly & Thread Geräte auch eine Alternative wäre, vermutlich würde am Ende der Preis entscheiden 😉
Beste Grüße
Simon
Übersicht über Smart-Home-Systeme und keine Erwähnung von OpenHab?
Hi Harry,
danke für den Hinweis. Mir war schon die ganze Zeit so, also ob ich etwas vergessen hätte 😅
Bei Gelegenheit nehme ich OpenHab mit auf, bis dahin kannst du gerne meine Videos zu OpenHab anschauen (Nicht, dass es noch heißt, ich hätte nie davon gehört :D)
Beste Grüße und bleibt gesund
Simon