Als cleverer Hausbesitzer bist du wahrscheinlich immer auf der Suche nach neuen und innovativen Möglichkeiten, um dein Leben zu Hause zu vereinfachen. Aber hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie dein intelligentes Zuhause dazu beitragen kann, dass du gesund bleibst? Denn es stimmt – Schimmel kann in deinem Haus und gesundheitlich großen Schaden anrichten, aber mit einem Smart Home kannst du verhindern, dass er entsteht!
Die Gefahren von Schimmel und wie er deine Gesundheit beeinträchtigen kann
Schimmel ist eine Pilzart, die in feuchten Umgebungen gedeiht. Schimmelbefall kann nicht nur zu umfangreichen Reparaturen führen, denn wenn Schimmelsporen eingeatmet werden, können sie Atemprobleme und andere gesundheitliche Komplikationen verursachen.
Manche Menschen sind anfälliger für die Auswirkungen von Schimmel als andere. Wenn du unter Asthma oder Allergien leidest, ist dein Risiko, durch Schimmelpilzbefall gesundheitliche Probleme zu bekommen, höher.
Wie du Schimmelbefall vermeiden kannst
Wenn du dir Sorgen um Schimmel in deinen eigenen vier Wänden machst, kannst du einige Dinge tun, um ihn zu verhindern.
Erstens solltest du sicherstellen, dass deine Wohnung gut belüftet ist und regelmäßiges Stoßlüften vornehmen.
Außerdem solltest du regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt in den eigenen vier Wänden überwachen und Maßnahmen ergreifen, wenn er zu hoch wird.
Das kannst du mit einem Feuchtigkeitsmessgerät oder einem Sensor tun, der die Feuchtigkeit in der Luft misst.
Allgemeine Tipps, um deine Räume trocken und frei von Feuchtigkeit zu halten
Feuchtigkeit ist der entscheidende Faktor. Deshalb ist es als Hausbesitzer wichtig, proaktiv zu verhindern, dass Feuchtigkeit eindringt. Diese allgemeinen Tipps helfen dir, dein Haus trocken zu halten und mögliche Schimmel-Schäden zu vermeiden:
- Bringe Feuchtigkeitssperren an deinen Fenstern und Türen an. Das hilft, die Feuchtigkeit aus deinen Räumen fernzuhalten.
- Benutze einen Luftentfeuchter, um die Luft in deinem Haus trocken zu halten. So verhinderst du, dass Schimmel wächst.
- Überwache den Feuchtigkeitsgehalt der Luft mit einem Hygrometer oder anderen Sensoren und Feuchtigkeitsmessern. So kannst du Maßnahmen ergreifen, bevor es zu spät ist.
- Repariere alle undichten Stellen in deinem Gebäude sofort. So verhinderst du, dass Schimmel wächst und sich ausbreitet.
- Lüfte deine Wohnung regelmäßig, damit sich keine Feuchtigkeit ansammelt und die Raumluft gegen frische Luft getauscht wird.
Wenn du diese Tipps befolgst, kannst du verhindern, dass im Wohnbereich Schimmel entsteht, und die Gesundheit der Bewohner schützen.
Aber… geht das Ganze nicht vielleicht auch etwas smarter?
Die Vorteile eines intelligenten Hauses in Bezug auf die Schimmelprävention
Ein Smart Home kann dir helfen, Schimmel zu verhindern, indem es den Feuchtigkeitsgehalt und die Luftqualität in deinem Haus überwacht. Mit Sensoren und Feuchtigkeitsmessgeräten kannst du auf Veränderungen proaktiv aufmerksam gemacht werden, die zur Schimmelbildung führen könnten. So kannst du Maßnahmen ergreifen, bevor es zu spät ist.
Ein Smart Home kann dir auch dabei helfen, andere Schimmel-gefährdete Orte in deinem Wohnbereich im Auge zu behalten, wie das Bad oder den Keller. Indem du in weniger oft genutzte, aber feuchten Wohnräumen ebenfalls entsprechende Geräte verteilst, kann so vor allem Schaden an der Bausubstanz oder extremer Schimmelbefall verhindern werden.
Gute Luftfeuchtigkeit und Luftqualitätssensoren findest du hier, ich kann den Aquara & Eve-Sensor sehr empfehlen:
Richtig heizen und lüften
Heizen und Lüften sind zwei wichtige Aspekte für ein komfortables sowie schimmelfreies Zuhause. Die Heizung hält uns im Winter warm und regelmäßiges Lüftung sorgt dafür, dass frische Luft in den Räumen zirkuliert.
Oft sind diese beiden Systeme jedoch unabhängig voneinander, was zu Energieverschwendung und Unbehagen im Geldbeutel führt.
Durch die Vernetzung der Heizungsanlage mit Sensoren für die Luftqualität und Fenstersensoren kann man ein größeres Wohlbefinden erreichen und gleichzeitig die Heizkosten senken, indem die Heizkörper bei geöffnetem Fenster z.B. automatisch ausgeschaltet werden.
Ganze Smart Home Systeme hingegen können dann bei Bedarf selbstständig die Heizung, ggf. sogar die Lüftung einschalten oder den Nutzer daran erinnern, die Fenster zu öffnen. Auf diese Weise können wir das Beste aus beiden Welten haben: Ein komfortables Zuhause, das gleichzeitig energieeffizient ist.
Ist Lüften wirklich immer richtig?
Häufig hat man als einzige Ursache von Schimmel in der Wohnung, dass der Raum nicht genug gelüftet wurde. Vermieter spielen diese Karte eigentlich immer… Aber stimmt das eigentlich in jedem Fall? Ist Fenster aufreißen immer die richtige Entscheidung?
Ich habe mich damit beschäftigt und kann dir sagen, definitiv nein:
Nehmen wir mal an, du nutzt HomeKit als deine Smart Home Zentrale, hast ein Schimmelproblem im Schlafzimmer und dir deshalb einen Luftfeuchtigkeitssensor zugelegt. Jetzt kannst du dich natürlich daran erinnern lassen, wenn die Luftfeuchtigkeit einen bestimmten Wert (ab 60 % Luftfeuchtigkeit wird es kritisch) übersteigt, das Fenster zum Lüften aufzumachen.
Aber: Du weißt nicht, ob die absolute Luftfeuchtigkeit außen tatsächlich geringer ist, wie die innen. Man könnte natürlich denken, dass die Lösung sehr einfach ist und du die relative Luftfeuchtigkeit (in % angegeben) außen mit der innen vergleichen kannst.
Das ist aber leider ein absoluter Trugschluss, denn warme Luft kann viel mehr Luftfeuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. (Das ist übrigens auch der Grund, warum viele Klimageräte die Luft kühlen und ihr gleichzeitig auch Feuchtigkeit entziehen).
Hier findest du dazu mehr Informationen:
Was du also tun musst, ist Folgendes:
- Wenn die Luftfeuchtigkeit im Innenraum 60 % übersteigt, musst du diese (anhand der Temperatur im Inneren) zuerst in absolute Luftfeuchtigkeit umrechnen.
- Anschließend musst du die absolute Luftfeuchtigkeit für außen berechnen (wieder anhand der relativen Luftfeuchtigkeit außen und der Außentemperatur)
- Nun vergleichen wir die beiden Werte.
- Wenn die absolute Luftfeuchtigkeit außen kleiner ist als innen, kannst du dir eine Benachrichtigung schicken, um die Durchlüftung zu starten.
- Sollte dies nicht der Fall sein, kannst du tatsächlich entweder nur gar nichts tun oder beispielsweise einen Luftentfeuchter einschalten. Wenn du ein Fenster öffnen würdest, steigt die Feuchte in der Luft lediglich weiter an!
Und wie kannst du das tun? Ganz einfach, über eine Kurzbefehl-Automation in der Apple Home App. Natürlich geht das auch über Home Assistant oder ein anderes Smart Home System, aber ich habe es halt in HomeKit gemacht 😀
Kurzbefehl zum Berechnen der absoluten Luftfeuchte außen und innen
Zuerst möchte ich dir einen Kurzbefehl mit auf den Weg geben, der es dir erlaubt, die absolute Luftfeuchtigkeit innen mit der außen zu vergleichen. Du benötigst hierfür einen Luftfeuchtigkeit- und Temperatursensor im Innenbereich & Außenbereich. Alternativ kannst du für den Außenbereich auch die Luftfeuchtigkeit aus der Wetter-App nutzen.
Ergebnis
Kurzbefehl
Hier noch der iCloud-Link zum Kurzbefehl: https://www.icloud.com/shortcuts/2666af9a3e304b76bb614555979d21b9
Nach dem gleichen Schema kannst du dir auch eine Kurzbefehl-Automation in der Home App erstellen, die dir z.B. über Pushcut eine Nachricht zum Lüften schickt, wenn der Wert innen größer ist als außen.
Luftreiniger als Allzweckwaffe?
Ein Luftreiniger mit einem HEPA-13-Filter kann Bakterien, Viren, Pilze, Milben, Pollen, Staubpartikel und eben auch Schimmel aus der Luft entfernen, indem er die Sporen einfängt und ihre Ausbreitung verhindert. Der HEPA-13-Filter wurde speziell dafür entwickelt, Partikel bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometern zu entfernen, darunter auch Schimmelsporen.
Aber, natürlich behebt das nicht die Ursache. Wenn du bereits Schimmel an der Wand oder sonst wo hast, muss dieser (ggf. professionell und in Absprache mit dem Vermieter) entfernt werden.
Trotzdem ist ein Luftreiniger ein Gute Idee, denn er kann, wie zuvor erwähnt, auch bei anderen Luftqualitätsproblemen wie Staub, Pollen und Tierhaaren helfen. Außerdem ist bei den Meisten (logischerweise) ein Sensor eingebaut, der die Luftqualität misst (und je nach Bedarf den Luftstrom erhöht, verringern) und ggf. in deiner Smart Home Zentrale für weitere Automationen verwendet werden kann.
Ich verwende der smarten Kollegen von Levoit, da es hier ein gutes Homebirdge Plugin gibt, er sich über eine App auf dem Smartphone steuern lässt und diese Marke seit Jahren gute Luftreiniger herstellt.
Wo ist also der Haken?
Der einzige Nachteil eines Smart Homes zur Schimmelprävention ist, dass es eine gewisse Anfangsinvestition erfordert. Egal, ob Zeit für die Erstellung der Automation, Geld für Hardware oder beides. Langfristig sparst du jedoch Geld, indem du teure Reparaturen und gesundheitliche Komplikationen vermeidest.
Und wie jedem klar sein sollte, lässt sich Gesundheit nicht mit Geld oder Zeit aufwiegen.
Fazit
Schimmel kann große Schäden in deinem Zuhause verursachen und auch ernste gesundheitliche Folgen haben.
Mit einem Smart Home kannst du jedoch den Feuchtigkeitsgehalt sowie die Luftqualität in den eigenen vier Wänden überwachen und Maßnahmen ergreifen, bevor es zu spät ist.
Aber auch durch einfache Automation, kleine Erinnerungenen zum Lüften oder einer Information über schlechte Luftqualität, kann man die Gefahr deutlich verringern und zugleich das Raumklima verbessern.