Du planst eine Smart Home Renovierung und mĂśchtest auf KNX verzichten? In diesem Video teile ich meine besten grundlegenden Tipps und Tricks, wie du dein Zuhause smart und effizient umgestalten kannst, ohne auf komplexe Systeme zurĂźckzugreifen.
Lass uns gemeinsam die besten Tipps entdecken, ohne die du später bestimmt was bereust! đđ§
Inhaltsverzeichnis
- Grundvoraussetzungen
- Aktoren/Sensoren – Offener Ansatz!
- Die Protokoll-Frage
- Fazit – Wie geht es weiter?
Grundvoraussetzungen
Elektriker – Absprache ist wichtig
Du solltest mit deinem Elektriker sprechen und sagen, was du vorhast (sollte dir hoffentlich nach diesem Blog-Beitrag klar sein ;)) und welche Aktoren / Geräte du genau einsetzen willst. Wenn er dir am Ende keine Unterschrift gibt, hast du nämlich ein Problem đ
Habe am besten 1-2 Geräte da und auch den passenden Anschluss-/Schaltplan. Dazu solltest du dir auch klarwerden, ob du die Geräte stromlos anschlieĂen und danach vom Elektriker abnehmen lässt, oder ob er das machen soll/muss/will.
Sicherungen?
KÜnnen deinen alten Sicherungen genutzt werden, also entsprechen diese noch dem Standard oder mßssen neue gesetzt werden. Und wenn ja, wo soll die neue Unterverteilung hin (Aufputz, Unterputz, Lokalität evtl. Technikraum)?
Alte Leitungen mitbenutzen?
Willst du die alten Leitungen durchklingen / nachverfolgen oder lieber alles neu machen? Beides hat sein fßr und wieder. Alte Leitungen mit benutzen ist vermutlich aufwändiger und dauert am Ende länger, dafßr kannst du die alten Leerrohre benutzen und sparst so ggf. einige Schlitze.
Zum auffinden alter Kabel eignet sich besonders ein Kabelfinder*, alternativ zum “Duspol” (SpannungsprĂźfer, Durchgangs- und RCD Tester)*.
Tiefe Dosen – Absolutes muss!
Du solltest unbedingt normale (nicht tiefe) Klemmdosen gegen Tiefe austauschen, wenn mĂśglich/nĂśtig wie beispielsweise beim Aqara T2 Dual Relais* auch noch einen 24mm Putzring mit drauf. So hast du ausreichend Platz fĂźr jeden Aktor!
Ich habe gute Erfahrungen mit diesen Dosen gemacht, sind vernĂźnftig stabil und lassen sich gut ausbrechen:
Den Roten 2cm Putzring brauchst du natĂźrlich nur dann, wenn der Aktor, den du einsetzen willst eine wirklich sehr groĂe Bauform hat. Pauschal wĂźrde ich das jetzt nicht machen, ist unnĂśtig und fĂźr die meisten Mini-Aktoren ist eine Tiefe dose geräumig genug đ
Alternativ gibt es ßbrigens auch noch sogenannte Gerätedosen. Diese sind auch eine Option oder beispielsweise fßr Doppel-Datendosen (RJ45/LAN) zu empfehlen, um etwas mehr Platz mit den Kabeln zu haben.
(Elektro) Grundausstattung / Werkzeuge
Hier noch einige Tools / ZubehĂśr, die dir das Leben erleichtern und sicherer machen wenn du selbst hand anlegen willst.
SpannungsprĂźfer, Durchgangs- und RCD Tester
Zum prĂźfen ob Spannungsfreiheit besteht, durchklingeln von Kabel-Enden usw. GehĂśrt in jeden Elektro-Kasten:
Wago-Klemmen
Alte LĂźsterklemmen sollten unbedingt gegen Wago-Klemmen mit erhĂśhtem BerĂźhrungsschutz getauscht werden. Die mit “hebel”, eigenen sich auch fĂźr Litzen, nicht nur fĂźr Drähte wie die unteren.
Abisolieren
Cutter-Messer usw. wĂźrde ich dir dringend von abraten, Isolierzange und Abmantelungswerkzeug lohnen sich wirklich.
Weitere nĂźtzliche Werkzeuge
Hier noch ein paar Werkzeuge, die ich inzwischen wirklich nicht mehr missen will.
Super Kompakt, kann man in die Arbeitshose einstecken und hat echt Power:
Mit den Werkzeugen von Parkside habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht, da auch das ZubehĂśr sowie die Verbrauchsmaterialien nicht den Geldbeutel sprengt. Beispielsweise mit diesem Multi-Tool* und generell den 20V Akku-Werkzeugen, da man auch kein VermĂśgen fĂźr die Akkus zahlt!
Aktoren/Sensoren – Offener Ansatz!
Fßr mein ganzes smartes Renovierungs-Projekt versuche ich den Fokus auf offene Protokolle, Quelloffene/Herstellerunabhängige Zentralen und Schnittstellen zu setzen.
Das ist deshalb so wichtig, da man nie weià was die Zukunft bringt! -> Du kannst aber so ziemlich sicher gehen kannst, dass auch wenn Hersteller XYZ pleite geht oder keine Lust mehr hat ein 15 Jahre Altes Gerät in der App zu supporten, du die (in der Wand verbauten) Geräte weiterhin nutzen kannst.
Home Assistant ist beispielsweise so eine herstellerunabhängige, OpenSource Zentrale, die obendrein auch noch kostenfrei und mit so gut wie ALLEN Herstellern kompatibel ist. Obendrein auch noch das Haupt-Thema meines YouTube Kanals… Also, wenn du davon noch nie gehĂśrt hast: Lohnt sich damit zu beschäftigen, vor allem bei einer Renovierung oder beim smarten aufrĂźsten.
Schau gerne fĂźr den Start mal hier rein: Playlist – Was ist Home Assistant & Einsteiger-Videos
Die Protokoll-Frage
Wenn es um das Thema SmartHome geht, solltest du dich neben dem achten auf offene Protokolle und Standards zuerst fragen welches Funk-Protokoll deine smarten Geräte nutzen sollen/werden. MÜglich sind:
- WLAN
- ZigBee
- Thread
- Z-Wave (In den USA weiter verbreitet)
- BidCos (Beispielsweise Homematic)
Auch eine Mischung ist natĂźrlich mĂśglich und teilweise auch sinnvoll oder sogar erforderlich fĂźr Spezial-Aktoren, die es vielleicht nicht als ZigBee oder WLAN Version gibt. Das ist auch kein Problem, allerdings solltest du dich aus meiner Sicht trotzdem festlegen, was du bevorzugt einsetzen willst.
Z-Wave lasse ich hier mal raus, da ich damit keine Expertise habe und Homematic ist aus meiner Sicht leider auf dem absteigenden Ast und bekommt von daher leider keine Empfehlung von mir!
WLAN
WLAN ist weit verbreitet und in fast jedem Haushalt vorhanden, was es zu einer naheliegenden Wahl fĂźr Smart-Home-Anwendungen macht. Ein groĂer Vorteil von WLAN ist die hohe DatenĂźbertragungsrate, die es ermĂśglicht, auch bandbreitenintensive Anwendungen wie VideoĂźberwachung problemlos zu betreiben. Zudem ist die Einrichtung von WLAN-Geräten in der Regel einfach, benutzerfreundlich und man braucht keine zusätzliche Zentrale.
Auf der anderen Seite hat WLAN auch seine Nachteile. Der Energieverbrauch ist im Vergleich zu ZigBee deutlich hĂśher, was es weniger ideal fĂźr batteriebetriebene Geräte macht und auch Aktoren verbrauchen häufig mehr Strom im Ruhezustand. AuĂerdem kann die Reichweite von WLAN in groĂen Häusern oder bei vielen Hindernissen eingeschränkt sein, was zusätzliche Repeater oder Access Points erforderlich machen kann.
AuĂerdem solltest du wie bereits erwähnt unbedingt darauf achten, dass du Ăźber offene Standards (API, MQTT, etc.) die Geräte bedienen / auslesen kannst und nicht nur Ăźber die App des Herstellers!
Zu empfehlen ist hier vor allem Shelly*, da auch mittlerweile einige Elektriker die Geräte kennen & lieben.
ZigBee
ZigBee ist ein beliebtes Protokoll fĂźr Smart-Home-Anwendungen, das auf einem Mesh-Netzwerk basiert. Dies bedeutet, dass jedes dauerhaft mit Strom versorgte Gerät im Netzwerk als Repeater (bei ZigBee genannt Router) fungieren kann, was die Reichweite und Zuverlässigkeit erhĂśht. Ein groĂer Vorteil von ZigBee ist der extrem geringe Energieverbrauch, was es ideal fĂźr batteriebetriebene Geräte macht und Standby-Verbräuche minimiert. Zudem ist ZigBee bekannt fĂźr seine hohe Interoperabilität, da viele Hersteller das Protokoll unterstĂźtzen.
Allerdings gibt es auch Nachteile. Die Datenßbertragungsrate von ZigBee ist relativ niedrig im Vergleich zu anderen Protokollen, was es weniger geeignet fßr Anwendungen macht, die hohe Bandbreiten erfordern. Kameras usw. werden also zwangsläufig ßber LAN/WLAN eingebunden, fßr Sensoren und Aktoren ist das aber kein Thema.
Zudem kann die Einrichtung und Konfiguration eines ZigBee-Netzwerks fßr Laien kompliziert sein & man benÜtigt beispielsweise ein ZigBee-Zentrale wie die Hue-Bridge. Fßr Home Assistant ist ein Stick von SonOff oder der SkyConnect empfehlenswert, sowie die Open-Source und Herstellerunabhängige ZigBee-Zentrale ZigBee2MQTT.
Allerdings kann ein ZigBee-Stick auch ein Vorteil sein: Wenn dein Technikraum gut geschirmt ist, kannst du nämlich beispielsweise einen PoE-ZigBee-Adapter nutzen.
Nicht zuletzt sollte man auch noch erwähnen, dass die meisten ZigBee-Geräte von der Preis/Leistung her unschlagbar sind (beispielsweise im Vergleich zu Thread-Geräten mit Matter). Wenn man ohnehin Home Assistant als Zentrale nutzt , ist es auch kein Nachteil, dass ZigBee Geräte nicht direkt Matter unterstßtzten, da man sowieso alle Geräte miteinander automatisieren und steuern kann.
Zu empfehlende Hersteller sind hier beispielsweise Aqara, SonOff und teilweise auch Geräte von Tuya bzw. Girier.
Gibt es bei ZigBee ein Gerätelimit?
Theoretisch schon, praktisch nein. Die Geräte, die direkt an den Coordinator (deine Zentrale oder den Funk-Stick) angelernt werden kÜnnen ist auf ca. 50 limitiert (je nach Stick).
Allerdings werden durch den Mesh-Aufbau des Netzes die Geräte irgendwann an andere Geräte angelernt, diese haben dann jeweils wieder ein eigenes Geräte-Limit.
Kurzum: In der Praxis vĂśllig irrelevant.
Meine Empfehlung
Generell wßrde ich jedem zu ZigBee Raten. Auch wenn du hier ggf. Home Assistant & Zigbee2MQTT einrichten musst, wirst du es garantiert nicht bereuen. Eine liste aller mit Zigbee2MQTT kompatiblen ZigBee-Geräte findest du ßbrigens hier.
Aber verstehe mich nicht falsch: Auch gegen WLAN-Geräte mit offenen APIs oder MQTT wie z.B. Shellys spricht nichts. ZigBee bietet einfach mehr Vorteile, was aber nicht heiĂt, das WLAN schlecht wäre.
Benutze bitte aber keine Geräte ohne offene Standards, die du nur ßber Hersteller-Apps steuern kannst.
Fazit – Wie geht es weiter?
Im Zuge des meiner Renovierung werden in den nächsten Wochen weitere Videos verÜffentlicht, in dem es um konkrete Empfehlungen von Aktoren geht, wie man ein Licht(schalter) smart machen kann oder auch seine Rollos in Home Assistant steuert.
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