Hallo Freunde des smarten und vor allem sicheren Wohnens. Heute soll es mal um einen Vergleich der besten Smart Home Kameras gehen, egal ob Basis-Modelle für innen oder ausgefeilte Komplettlösungen für innen und außen. Ich selber habe mich in letzter Zeit sehr stark mit dem Thema der smarten Überwachungskameras auseinandergesetzt und möchte dir hier einen Überblick über verfügbare intelligente Kameras geben und worauf du unbedingt achten musst.
Ab wann ist es eine Smart Home Kamera?
Das wichtigste vorweg, wann sprechen wir eigentlich von einer smarten Überwachungskamera? Dafür gibt es keine Definition, also habe ich es so ausgelegt, dass die Kamera mindestens mit einem Smart Home System oder einem Smartphone kompatibel sein muss. Sei es Amazon Alexa, Google Home, Apple HomeKit iOS oder Android, mit mindestens einem dieser Systeme muss die Kamera genutzt werden können.
Ich denke mal, so werden das die meisten von euch auch sehen 😉
Smarte Überwachungskameras – Worauf kommt es wirklich an?
Wenn man mal alle der Fancy Marketingschlagwärter wie “Ultra High Res”, “Connected Living” und “AI” beiseite lässt, kann man sich auf das wesentliche konzentrieren. Denn eigentlich sind die wichtigen Kriterien bei Kameras schnell abgesteckt:
📈 Daten-Speicherung
Zuerst einmal solltest du wissen, ob deine Daten lokal gespeichert werden sollen (meistens auf einer micro-SD Karte) oder in der Cloud. Bei manchen Modellen geht auch beides, aber darum geht es (noch) nicht. Es geht darum, dass du selber erkennst, ob du das wirklich brauchst:
- Wenn du nur ganz Basic “sehen willst, was lost ist”, also ob deine Katzen wirklich brav den ganzen Tag schlafen, brauchst du vielleicht nur eine lokale Datenspeicherung des letzten Tages.
- Wenn du deine Kamera aber als Sicherheitskamera einsetzten willst, empfiehlt sich die Speicherung auf die Cloud oder ein anderes externes Medium, falls die Kamera selbst auch vom Einbrecher gecloud wird 😉
- Falls du selber eine Qnap oder ähnlichen Netzwerkspeicher zuhause hast, bietet es sich außerdem an, eventuell gleich kompatible Kameras zu benutzen oder zumindest darauf zu achten, dass die Kamera-Aufnahmen auch per FTP auf dein NAS (Network Attached Storage) hochgeladen werden können.
🔒 Daten-Sicherheit
Du solltest zum einen der Hersteller-Firma, aber vor allem der Firma, die für die Cloud-Anbindung der Kamera zuständig ist (i.d.R. auch der Hersteller) vertrauen. Zum einen solltest du dem Hersteller zutrauen, dass die Cloud auf der deine Daten liegen soweit abgesichert ist, dass nur du darauf zugreifen kannst (wenn Cloud-Speicher für dich wichtig ist)
Und du musst dem Hersteller insoweit vertrauen, dass die Geräte gegen Angriffe geschützt werden! Seien wir mal ehrlich, heute erwarten Kunden (wie ich😅) dass man die Kamera vom Smartphone steuern und sehen kann, aber an der Sicherheit wird häufig gespart. Daher kommt häufig auch das hohe Preisschild bei renommierten Anbietern, denn niemand wird gerne von anderen auf der Couch beobachtet (denke ich), wo man ja diversen Tätigkeiten nachgehen kann ;).
🔌 Stromversorgung
Auch essenziell ist die Stromversorgung der Kamera. Wenn du keinen Strom an der Stelle hast, an der die Kamera installiert werden soll, bleibt dir leider nichts anderes übrig als entweder ein neues Kabel legen zu lassen oder eine batteriebetriebene Kamera zu wählen.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die Netzwerkanbindung. Ein Netzwerkkabel (RJ45) ist natürlich immer zu empfehlen, aber die meisten Modelle bieten tatsächlich nur noch eine WLAN-Anbindung. Bedenke jedoch, dass das WLAN dann auch stark und zuverlässig funken muss und nicht “Grade noch so” Empfang sein sollte.
👁 Nachtsicht
Da müssen wir nicht lange drüber diskutieren, ohne Nachsicht macht keine smarte Überwachungskamera Sinn. Aber das Bieten, Gott sein dank, fast alle 👍
🏠 Kompatibilität
Für dich wahrscheinlich am wichtigsten ist, dass du die Smart Home Kamera mit deinem Endgerät steuern und den Video-Stream abrufen kannst. Ich sage bewusst Endgerät, da es sich dabei ja sowohl um dein Smartphone oder Tablet mit iOS oder Android, einen Echo Show*, einen Google Nest Hub* oder einen Apple TV* handeln kann.
Wenn du dir unsicher bist, wo deine Smart Home Reise hingeht, achte einfach auf eine möglichst große Anzahl kompatibler Systeme, die du magst. Im Zweifelsfall würde ich mich immer für HomeKit entscheiden, da hier Daten-Sicherheit großgeschrieben wird.
Smart Home Kamera Übersicht
Bosch smart Home Kameras für innen & außen
Die Bosch 360° Innenkamera lässt sich dein Zuhause ganz einfach überwachen, nachdem du die Kamera in deinem WLAN eingerichtet hast. Der integrierte Bewegungsmelder sorgt dafür, dass nur relevante Ereignisse aufgezeichnet werden, sobald du die Kamera auf ihrem Standfuß platziert hast. Die Cloud-Speicherung ist für bis zu 200 Clips kostenlos (für 30 Tage), außerdem werden die Aufnahmen auf Servern in Deutschland gespeichert, die laut Herstellerseite “daher höchsten Sicherheitsstandards sowie dem deutschen Datenschutzgesetz” unterliegen. Die Stromversorgung erfolgt über ein mitgeliefertes Netzteil, eine batteriebetriebene Version gibt es nicht.
Mit einem integriertem Button auf der Rückseite lässt sich der Privatsphärenmodus aktivieren, wodurch die Kamera in den Sockel zurückfährt und kein Video mehr aufnehmen kann. Die Aufnahmequalität ist in Full HD und Nachsicht gibt’s wie üblich durch Infrarot Technologie.
Die smarte Kamera von Bosch ist mit Amazon Alexa kompatibel, per Echo Show kannst du z.B. direkt auf das Kamerabild zugreifen.
Passend dazu gibt’s den Überwachungskamera-Bruder für den Außenbereich, welcher zusätzlich noch eine obere und untere Leuchte mitbringt, die nach Bedarf oder bei Bewegung eingeschaltet werden kann. Die Bosch Smart Home Eyes Außenkamera wird an der Wand montiert und per 230V Zuleitung versorgt, die direkt am Gerät angeklemmt wird.
Zusätzlich kann die Kamera noch als Gegensprechanlage fungieren, damit du z.B. mit dem Paketboten sprechen kannst. Falls du im Urlaub bist, kannst du außerdem Freunden und Bekannten Zugriff auf die Kamera geben.
Smarte Überwachungskameras von Blink
Das von Amazon aufgekaufte Kickstarter-Projekt Blink stellt kleine intelligente Kameras her, die vordergründig durch Einfachheit und Features wie Batteriebetrieb überzeugen sollen. Alle sind natürlich mit Amazon Alexa kompatibel und der Video-Stream kann z.B. auf einem Echo Show angezeigt werden, oder auf der entsprechenden Smartphone-App für iOS und Android.
Bewegungserkennung, Nachsicht, Gegensprechfunktion (2-Wege-Audio), HD-Video (1080p) und ein 110° Sichtfeld (diagonal) haben sie alle. Die Cloud-Speicherung der Daten ist bis zum 31. März 2021 kostenlos und danach kostenpflichtig für aktuell 3 € pro Kamera pro Monat oder 10 € pro Monat für unbegrenzt viele Kameras. Wenn du die Videos lokal speichern willst, brauchst du das Blink Sync Module 2, was es zum Redaktionsschluss dieses Artikels noch nicht gibt.
Je nach Einsatz-Bereich gibt es verschiedene Modelle, die sich teilweise grundlegend unterscheiden:
Kabelgebundene Blink Kamera für innen
Für dein Innen-Bereich gibt’s die and ein 2 Meter Kabel zur Stromversorgung gebundene Blink Mini. Sieht hervorragend aus und ist mit ihren 50 x 49 x 36 mm wirklich sehr mini. Der Stand-Fuß kann sowohl unten als auch hinten (gegenüberliegend zur Linse) montiert werden, sodass du sie sowohl an Decken oder Wänden montieren, oder einfach hinstellen kannst. Der Video-Stream läuft, wenn gewünscht, permanent, sodass sich diese Smart Home Kamera ausgezeichnet als z.B. Baby-Monitor eignet.
Kabellose Blink Kameras für innen & außen
Die Blink Indoor & Outdoor Kamera braucht keine Stromversorgung, sondern wird durch jeweils 2 im Lieferumfang enthaltene AAA-Batterien mit Strom versorgt, die laut Herstellerangabe bis zu 2 Jahre hält. Das ganze funktioniert so, dass die Kameras nur aufzeichnen, wenn eine Bewegung erkannt wird und auch nur einen 5 Sekunden-Clip. Wenn du diese Zeit auf z.B. 15 Sekunden erhöhst, kann man davon ausgehen, dass die Batterie keine 2 Jahre mehr hält. Aber die Batterie kannst du natürlich austauschen ;).
Aufgrund dessen, dass der Stream außerdem nur bei Aktivierung läuft, ist die Blink Indoor oder Outdoor meiner Ansicht nach nicht als Baby-Cam geeignet. Und die Blink Indoor ☝ ist natürlich für den Innen-Bereich gedacht, während die Blink Outdoor 👇 für den Innen- und Außenbereich geeignet ist.
Für HomeKit Nutzer – Eve & Onvis Cams
Für Apple HomeKit Nutzer gibt es 2 gute Hersteller, Eve mit der Eve Cam 👆 und die smarte Überwachungskamera von Onvis 👇. Beide haben Bewegungserkennung, Nachtsicht, WLAN und werden durch ein kabelgebundenes Netzteil mit Strom versorgt.
Beide profitieren zudem von den ständig weiterentwickelten HomeKit Features, wie Gesichtserkennung seit iOS 14, HomeKit Secure Video (Verschlüsselung) und Speicherung der Video-Daten direkt auf der iCloud (in Verbindung mit dem 200 GB Plan) wenn gewünscht & Zugriff auf Video-Streams und Aufnahmen direkt in der Home App. Obendrein kannst du die Kamera z.B. erst anschalten, wenn keiner mehr zu Hause ist und es kann zwischen Mensch & Tier unterschieden werden. Für die HomeKit Features benötigst du allerdings eine Steuerzentrale, wie einen HomePod Mini oder Apple TV.
Für HomeKit Nutzer sind beide Geräte eine tolle Wahl, aber aufgrund fehlender Alexa, Google Home und Android Unterstützung eben auch nur dafür 😉
smarte Kameras von EZVIZ
EZVIZ ist Hersteller von einigen Smart Home Kameras, die mit Amazon Alexa und Google Home kompatible sind. Die Auswahl ist wirklich groß und allesamt haben sinnvolle Funktionen wie Bewegungserkennung, Full-HD-Auflösung und bieten die Wahl zwischen lokaler Speicherung auf microSD-Karte oder in die Cloud. Einige Modelle haben außerdem eine PIR-Technologie zur Bewegungserkennung, die ausschließlich Wärme abstrahlende Objekte erkennt, also z.B. keinen Gardinen-Vorhang, der im Wind schwingt.
Mit der EZVIZ C3WN Außenkamera 👇 hat der Hersteller außerdem noch ein wasserfestes Modell (IP66) für draußen im Angebot.
Telekom Smart Home Kameras
Direkt im Magenta Smart Home gibt es die innen Basic Kamera, die wie der name schon sagt für eine Überwachung des Innenraums ausgelegt ist. Ich würde auf diese Kamera nicht weiter eingehen, da sie meiner Meinung nach unzureichend verarbeitet ist und die Ton- und Bildqualität schlecht sind.
Geheimtipp: Shelly Eye Überwachungskamera
Relativ unbekannt kommt die Shelly Eye* daher, aber warum eigentlich? Nun, der Preis von circa 99 € inklusive Mehrwertsteuer (Stand 12.11.2020) mag hoch erscheinen, aber nicht auf den zweiten Blick. Denn diese Kamera hat wie viele andere auch Bewegungserkennung, Nachtsicht und der Video-Stream kann über die Shelly App von deinem Smartphone angesehen werden und Push-Benachrichtigungen senden, sobald eine Bewegung erkannt wird…
Aber sie hat noch mehr, wie einen integrierten Akku, der Zeit bei einem Stromausfall überbrücken kann und auch noch ein 3G Modul mit SIM-Kartenslot, welches als Backup dient, falls dein WLAN ausfällt. Das ist wirklich mal gut mitgedacht!
Die Cloud-Speicherung der Daten ist für Clips der Bewegungserkennung die letzten 7 Tage kostenlos. Wenn du eine Micro-SD Karte einsetzt, kann man die Timeline der letzten 2 Tage minutengenau anschauen.
Als kleinen Wermutstropfen: Die Kamera hat leider nur 720p, was zwar im “Echten Leben” ausreichend ist, aber Full-HD wäre besser. Ich hoffe mal, dass hier bald ein neues Modell im Shelly Smart Home System rauskommt 🙂
Eufy Überwachungskameras – Wo ist der Haken?
Eine Smart Home Überwachungskamera mit Full HD, Bewegungserkennung, HomeKit, Google Home und Alex Unterstützung für unter 40 € 😲. Wo ist der Haken, habe ich mir sofort gedacht, denn alle wichtigen Funktionen sind auch hier mit on Board. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es hier auf Kosten der Privatsphäre geht.
Denn auch wenn die Kamera HomeKit kompatibel ist, wo ja Datenschutz großgeschrieben wird, muss sie zwangsläufig in der App vom Hersteller eingerichtet sein. Vorher kann man die Kamera auch nicht in HomeKit einrichten. Sobald man diese aus der App der Hersteller entfernt, setzt sich die Kamera zurück. Ich traue der ganzen Sache nicht, aber ich kann jeden verstehen, der hier aufgrund des unglaublichen Preises zuschlägt.
Fazit – Welche ist die beste smart home Kamera?
Schwere Entscheidung, ich denke, eine pauschale Antwort kann man hier schlecht geben. Wenn du Apple HomeKit benutzt würde ich ganz klar zur Eve Cam greifen, da mir persönlich Datenschutz und Sicherheit essenziell ist. Für Alexa und Google Home hängt die Entscheidung, glaube ich, vom Geldbeutel und vom persönlichen Geschmack ab, da der Funktionsumfang ja sehr ähnlich ist 😉
Wie siehst du das? Andere Meinung? Schreib mir gerne ein Kommentar 😀